Wenn man über Stablecoins spricht, fallen schnell die Namen USDC und USDT. Doch diese beiden dominieren nicht wirklich denselben Markt – sie repräsentieren zwei grundverschiedene finanzielle Realitäten.
Eine Welt für regulierte, programmierbare und institutionelle Dollars
USDC steht für Dollars, die konform mit Vorschriften sind, programmierbar und bereit für große Institutionen wie Banken und Finanzdienstleister. Große Player wie JPMorgan, Bank of America oder Fiserv bauen ihre eigenen Stablecoins und digitale Dollar-Lösungen auf – getrieben von regulatorischem Druck und dem Wunsch nach schnellerer, effizienterer Zahlungsabwicklung.
Diese Welt ist geprägt von:
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Strenger Regulierung (KYC, Compliance)
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Technischer Innovation (Smart Contracts, programmierbare Assets)
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Demokratisiertem Ertrag (Zinsen auf digitale Assets)
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Fokus auf Partnerschaften mit etablierten Finanzinstitutionen
Das ist das sogenannte Fintech 3.0, die Zukunft der Banken und Finanzdienstleistungen im sogenannten Global North.
Eine andere Welt: Permissionless Dollars im Global South
Auf der anderen Seite steht USDT – der Stablecoin, der vor allem in Ländern mit instabilen Währungen, Kapitalverkehrskontrollen oder politischer Unsicherheit eine zentrale Rolle spielt.
Hier geht es weniger um Regulierungen und Ertrag, sondern um reinen Zugang und Funktionalität ohne Mittelsmänner:
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Keine KYC-Anforderungen, keine Institutionen, die vertrauenswürdig sein müssen
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Keine programmierbaren Features, sondern reine Verlässlichkeit
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Einsatz als Ersatz für kollabierende lokale Währungen
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Nutzung für schnelle, grenzüberschreitende Transaktionen ohne Erlaubnis
Diese Stablecoins sind ein Lebensretter in Regionen, in denen traditionelle Banken versagen – und erfüllen ganz andere Bedürfnisse.
Zwei Welten, zwei Logiken
Die USDC-Welt investiert in Infrastruktur, Compliance und Partnerschaften mit etablierten Playern. Sie baut auf Vertrauen in Regeln und Systeme.
Die USDT-Welt funktioniert ohne Erlaubnis, nutzt das Chaos politischer und wirtschaftlicher Instabilität und bietet Zugang, wo sonst keiner mehr hilft.
USDC ist ein regulierter, programmierbarer Stablecoin für institutionelle Finanzmärkte, während USDT ein permissionless, einfach zugänglicher Stablecoin für Nutzer in instabilen Wirtschaftssystemen ist.
Fazit: Kein Wettbewerb, sondern zwei unterschiedliche Märkte
Stablecoin-Anbieter können nicht einfach global skalieren, ohne sich zu entscheiden, welche Nutzer sie bedienen wollen: den regulierten Finanzsektor mit seinen Programmier-Features oder die permissionless, unmittelbare Nutzung in Krisenregionen.
USDC und USDT dominieren jeweils ihre eigene Realität – zwei Systeme, zwei Strategien. Das Verständnis dieser Dualität ist entscheidend, um die Entwicklung des Stablecoin-Marktes zu begreifen.
