Asien besitzt die Mehrheit aller Mining Pools – Bitcoin Switzerland News
Asien kontrolliert über 52 % der globalen Bitcoin-Hashrate – ein Zeichen seiner Mining-Dominanz, das jedoch Risiken für die Dezentralisierung und Stabilität des Netzwerks birgt.
Asien kontrolliert inzwischen mehr als 52 % der globalen Bitcoin-Hashrate – ein Fakt, der sowohl die technologische Dominanz der Region als auch die wachsenden Risiken für die Dezentralisierung des Bitcoin-Netzwerks verdeutlicht.
Asiens Mining-Vormachtstellung
Laut Hashrate Index halten asiatische Mining-Pools rund 52,28 % der weltweiten Rechenleistung (Hashrate), die für das Mining neuer Bitcoin-Blöcke genutzt wird.
Trotz des chinesischen Mining-Verbots im Jahr 2021 dominieren Pools aus China weiterhin den Markt:
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AntPool: 16,75 %
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ViaBTC: 11,99 %
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F2Pool: 9,51 %
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SpiderPool: 8,42 %
Kleinere Pools wie BTC.top oder HuobiPool verstärken die asiatische Führungsrolle zusätzlich. Viele dieser Akteure operieren heute über internationale Tochtergesellschaften oder Partnerschaften, um regulatorische Beschränkungen zu umgehen.
Warum ist das ein Risiko?
Die hohe Konzentration der Hashrate in einer bestimmten Region birgt erhebliche Risiken für die Stabilität und Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks.
Der größte theoretische Albtraum ist ein sogenannter 51 %-Angriff: Wenn ein einzelner Akteur oder ein Verbund von Mining-Pools mehr als die Hälfte der Rechenleistung kontrolliert, könnten sie theoretisch Transaktionen manipulieren, doppelte Ausgaben durchführen oder bestimmte Zahlungen zensieren.
Zwar ist ein solcher Angriff aufgrund der enormen Kosten und der notwendigen Koordination äußerst unwahrscheinlich – doch das Risiko der Zentralisierung bleibt bestehen.
Auch geopolitische Faktoren spielen eine Rolle:
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Regulierungen oder Stromausfälle in China oder Kasachstan könnten die globale Hashrate kurzfristig stark beeinflussen.
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Politische Eingriffe könnten ganze Mining-Farmen zur Aufgabe oder Verlagerung zwingen.
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Strompreise und Energiepolitik in Asien bestimmen oft die Rentabilität globaler Miner.
Wie lässt sich das Risiko verringern?
Experten schlagen mehrere Gegenmaßnahmen vor:
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Förderung kleinerer Mining-Pools: Mehr unabhängige Akteure erhöhen die Dezentralisierung.
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Technische Verbesserungen: Neue Protokolle wie Stratum V2 sorgen für mehr Transparenz und Sicherheit bei der Kommunikation zwischen Minern und Pools.
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Geografische Diversifikation: Immer mehr Mining-Unternehmen verlagern Teile ihrer Rechenzentren nach Nordamerika oder Europa.
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Dezentralisierte Mining-Modelle: Projekte wie P2Pool ermöglichen Mining ohne zentrale Kontrolle.
Fazit
Asien ist und bleibt das Zentrum der globalen Bitcoin-Mining-Industrie. Mit mehr als der Hälfte der weltweiten Hashrate bestimmen asiatische Pools maßgeblich die Stabilität und Effizienz des Netzwerks. Doch mit dieser Macht wächst auch die Verantwortung: Nur durch mehr geografische und organisatorische Vielfalt kann Bitcoin seine grundlegenden Prinzipien der Dezentralisierung und Unabhängigkeit bewahren.
Asia Controls Over Half of Bitcoin Hashrate: Implications for the Network