Swiss Blockchain Federation: Staking in der Schweiz 2025 – Chancen, Risiken, Recht
Staking ist längst mehr als nur ein technisches Verfahren im Hintergrund von Kryptowährungen – es ist zu einem zentralen Bestandteil moderner Blockchain-Ökosysteme geworden. In der Schweiz rückt dieses Thema verstärkt in den Fokus von Regulatoren, Dienstleistern und Investoren. Das aktuelle Zirkular 2023/01 der Swiss Blockchain Federation bietet eine umfassende Analyse über Chancen, Risiken und rechtliche Einordnung des Stakings – ein zukunftsweisendes Instrument, das mehr als nur Renditen verspricht.
Was ist Staking?
Beim Staking hinterlegen Nutzer ihre Kryptowährungen als Sicherheit, um am Konsensmechanismus eines Netzwerks teilzunehmen – meist im Rahmen von Proof-of-Stake (PoS). Validatoren, die diese Coins blockieren, validieren Transaktionen und erhalten dafür sogenannte Staking Rewards. Ethereum ist dabei eines der bekanntesten Beispiele: Wer dort Validator werden will, muss mindestens 32 ETH staken – ein Betrag, der derzeit etwa 61.000 CHF entspricht.
Staking-Modelle und technische Ausprägungen
Das Zirkular unterscheidet zwischen verschiedenen Erscheinungsformen: von klassischem PoS über Delegated Proof-of-Stake (DPoS) bis hin zu hybriden Modellen mit Masternodes. Ein besonders dynamischer Bereich ist das Liquid Staking, bei dem Nutzer auch während der Staking-Phase flexibel über den wirtschaftlichen Wert ihrer Token verfügen können.
Custodial vs. Non-Custodial
Ein entscheidender Aspekt ist, ob die Nutzer ihre Token selbst verwahren (Non-Custodial) oder ob sie auf einen Dienstleister setzen (Custodial). Letzteres ist besonders bei institutionellen Anlegern beliebt, weil es technisches Know-how und Betriebsaufwand auslagert. Rechtlich handelt es sich dabei meist um Auftragsverhältnisse mit treuhänderischem Charakter. Wichtig: Bei Konkurs eines Custodians können gestakte Token – unter bestimmten Bedingungen – ausgesondert werden.
Chancen: Renditen, Sicherheit, Mitbestimmung
Staking bringt klare Vorteile: Es ermöglicht passive Einkünfte, stärkt die Netzwerksicherheit und gibt Stakern teilweise sogar eine Stimme bei Governance-Fragen. Die Einstiegshürden sind im Vergleich zu Mining deutlich geringer – nicht zuletzt durch Dienste wie Staking-as-a-Service.
Risiken: Kursverluste und Slashing
Aber auch Risiken sind präsent: Neben Kursschwankungen ist das sogenannte Slashing gefürchtet – der teilweise oder vollständige Verlust des Stakes bei protokollwidrigem Verhalten. Zudem kann technische Inkompetenz beim Self-Staking teuer werden.
Rechtslage in der Schweiz
Das Zirkular zeigt: Die Schweiz hat mit dem DLT-Mantelerlass bereits früh einen rechtlichen Rahmen geschaffen, der nun durch die FINMA-Aufsichtsmitteilung 08/2023 konkretisiert wurde. Besonders wichtig ist die differenzierte Behandlung von Custodial- und Sub-Custodial-Staking. Auch Fragen zur steuerlichen Behandlung, zur Geldwäscherei sowie zur Abgrenzung von Kollektivanlagen werden umfassend behandelt.
Fazit: Staking als Finanzinnovation mit rechtlicher Reife
Staking ist nicht nur technisch ausgereift, sondern auch rechtlich angekommen – zumindest in der Schweiz. Dienstleister und Investoren finden in der aktuellen Regulierung einen klaren Orientierungsrahmen. Wer mit Kryptowährungen Rendite erwirtschaften will, kommt an Staking nicht mehr vorbei – doch die richtige Strukturierung und rechtliche Absicherung sind entscheidend.
Quelle / Zirkular: