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Bitcoin wird zum Rückgrat institutioneller Strategien: Der Run der Unternehmen auf BTC

Bitcoin legte in der vergangenen Woche um bemerkenswerte 11,27 % zu und verzeichnete mit einem Kapitalzufluss von 3,39 Milliarden US-Dollar die stärksten ETF-Zuflüsse seit Januar. Während der Preis auf rund 94.400 Dollar kletterte, sorgten zwei Entwicklungen für neue Dynamik: zunehmende politische Bewegung in den USA sowie die rapide steigende Nachfrage seitens Unternehmen – insbesondere jener mit hohen Bargeldreserven und stagnierender Geschäftsentwicklung.

Die Stimmung auf den Kryptomärkten hellte sich ebenfalls auf. Laut dem Cryptoasset Sentiment Index ist die Risikobereitschaft zurück, was sich auch an der Performance zeigt: Ethereum und rund 50 % der Altcoins konnten Bitcoin schlagen. Besonders hervorzuheben ist dabei das Verhalten institutioneller Anleger: Sie kaufen nicht nur über ETFs, sondern zunehmend direkt. So ist die Anzahl der von Unternehmen gehaltenen Bitcoin auf 746.302 gestiegen – ein Plus von über 166 % im Vergleich zum Vorjahr.

Mitverantwortlich für diesen Trend ist das Auftreten neuer Akteure wie Twenty One Capital, unterstützt von Cantor Fitzgerald, Tether und SoftBank. Diese planen Bitcoin-Käufe im Wert von 3,6 Milliarden Dollar – und orientieren sich an Strategien, wie sie einst MicroStrategy populär machte. Gleichzeitig rief Bitwise zur „Bitcoin Standard Corporations Investor Day“ auf, bei dem Krackens CFO Stephanie Lemmerman prognostizierte, dass bis zu 20 % der weltweit 55.000 börsennotierten Unternehmen künftig Teile ihrer Bilanz in Bitcoin halten könnten. Eric Semler, Vorstand von Semler Scientific, sieht hier besonders Potenzial bei sogenannten „Zombie-Unternehmen“ – Cash-starke, aber wachstumsschwache Firmen, die Bitcoin nun als strategische Alternative betrachten.

Der Wettbewerb unter Unternehmen um Bitcoin beginnt, institutionelle Narrative zu verschieben. Das Angebot wird knapper, da viele dieser BTC-Käufe langfristiger Natur sind. Während ETF-Zuflüsse oft preissensibel und zyklisch reagieren, ist der direkte Erwerb durch Unternehmen deutlich „klebriger“ – was eine strukturelle Angebotsverknappung mit sich bringt. Auch wenn viele Käufe in der Nähe lokaler Höchststände stattfinden, bleibt festzuhalten: Die zunehmende Integration von Bitcoin in die Bilanzen dieser Firmen macht Rückverkäufe zunehmend unwahrscheinlich.

Dieser institutionelle Wandel verläuft nicht im luftleeren Raum. Politisch kündigt sich im US-Bundesstaat Arizona eine potenziell historische Entscheidung an. Zwei Gesetzesentwürfe – SB1025 und SB1373 – könnten heute verabschiedet werden. Der eine würde es dem Staat Arizona ermöglichen, bis zu 10 % seiner verfügbaren Mittel in Bitcoin zu investieren, der andere sieht die Einrichtung eines Reservefonds für digitale Vermögenswerte vor. Damit stünde erstmals eine offizielle Bitcoin-Reserve in den USA im Raum.




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