Der digitale Euro kommt – und Bitcoin ist zu langsam und zu teuer (Und zu wertvoll)
Während Bitcoin weiterhin als digitales Gold gehandelt wird und sich viele über seine deflationäre Architektur freuen, sieht die Realität im Alltag oft ganz anders aus: Hohe Transaktionsgebühren, langsame Bestätigungszeiten und ein hohes Maß an technischer Komplexität machen die Kryptowährung für den täglichen Gebrauch zunehmend unpraktisch. In dieser Lücke entsteht nun Raum für den digitalen Euro – eine staatlich ausgegebene Zentralbankwährung (CBDC), die schneller, günstiger und bequemer ist. Und ein altes ökonomisches Gesetz erklärt, warum die Menschen sich am Ende genau dafür entscheiden werden.
Greshams Gesetz wirkt im digitalen Zeitalter
Das sogenannte Gresham’s Law stammt aus dem 16. Jahrhundert und besagt in seiner einfachsten Form: „Schlechtes Geld verdrängt gutes Geld.“ In der Praxis heißt das: Menschen neigen dazu, das wertstabilere oder „bessere“ Geld zu sparen und das schlechtere Geld auszugeben. Übertragen auf die heutige Zeit bedeutet das: Wer Bitcoin besitzt, wird es eher halten, in der Hoffnung auf Kursgewinne. Wer dagegen den digitalen Euro in der Wallet hat, wird damit zahlen – weil er stabil ist und sich nicht plötzlich im Wert verdoppelt oder halbiert.
Diese Logik ist mächtig. Denn sie schafft eine klare Trennung zwischen „Wertaufbewahrung“ und „Zahlungsmittel“. Bitcoin mag die erste Funktion erfüllen, doch die zweite dominiert den Alltag. Für den Kauf eines Kaffees, einer Fahrkarte oder beim Online-Shopping wird niemand zehn Minuten auf eine Blockbestätigung warten oder Gebühren von mehreren Euro in Kauf nehmen. Genau hier wird der digitale Euro seine Stärken ausspielen.
Transaktionen in Sekunden und fast kostenlos
Während das Bitcoin-Netzwerk oft unter hoher Auslastung leidet – insbesondere in Bullenmärkten – verspricht der digitale Euro sofortige Transaktionen zu minimalen Kosten. In einem EU-weiten Zahlungssystem integriert, wird die digitale Zentralbankwährung nahtlos in bestehende Apps und Bankanwendungen eingebettet. Niemand muss sich mit Wallet-Adressen, privaten Schlüsseln oder Netzgebühren herumschlagen. Es reicht ein QR-Code, ein NFC-Chip oder ein Klick.
Bitcoin bleibt im Safe – der digitale Euro geht in den Umlauf
Was bedeutet das langfristig? Der digitale Euro wird nicht Bitcoin ersetzen – aber er wird ihn im Alltag verdrängen. Der normale Verbraucher wird sein Krypto-Vermögen sparen, doch im Supermarkt oder beim Onlineshop zahlen die meisten lieber mit dem digitalen Euro. Denn er erfüllt die Anforderungen des Alltags: Schnell, sicher, stabil und rechtlich abgesichert.
Greshams Gesetz in Aktion: Das „schlechtere“, weil inflationsanfälligere, aber bequemere Geld – in diesem Fall der digitale Euro – wird täglich verwendet, während das „bessere“, wertvollere Geld – wie Bitcoin – gehortet und für besondere Anlässe oder als Absicherung gehalten wird.
Fazit
Die breite Nutzung des digitalen Euro ist keine Frage von Ideologie, sondern von Effizienz. Bitcoin mag die Finanzwelt revolutioniert haben, doch für den Massenmarkt braucht es etwas anderes. Greshams Gesetz hilft uns zu verstehen, warum sich die Mehrheit am Ende für das Geld entscheidet, das einfacher zu verwenden ist – selbst wenn es weniger werthaltig ist. Bitcoin bleibt ein Wertspeicher. Der digitale Euro wird zum Zahlungsmittel.