Deutsche Sparkassen und Genobanken steigen in den Bitcoin-Handel ein – Signalwirkung für Europa – Bitcoin Switzerland News

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Ein historischer Kurswechsel zeichnet sich in Deutschland ab: Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken – zwei der einflussreichsten Akteure im deutschen Bankwesen – öffnen sich dem Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Während die Volks- und Raiffeisenbanken bereits diesen Sommer mit ihrem Angebot unter Führung der DZ Bank starten wollen, kündigte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) nun an, seinen Kunden künftig einen Zugang zum Krypto-Markt zu ermöglichen. Die Auswirkungen auf den europäischen Bitcoin-Sektor könnten enorm sein – auch für Anleger in der Schweiz.
Warum ist diese Entscheidung so bedeutend? Die Sparkassen-Finanzgruppe ist mit mehr als 300 Instituten, rund 50 Millionen Kunden und einem Vermögensvolumen im Billionenbereich der mit Abstand größte Finanzverbund Europas. Ihre DekaBank, die als Wertpapierhaus der Sparkassen fungiert, wird eine zentrale Rolle in der Bereitstellung eines regulierten Kryptoangebots spielen. Geplant ist, dass sogenannte Selbstentscheider ab Sommer 2026 direkt über ihre Sparkassen-App in Bitcoin investieren können – sicher, reguliert und ohne Drittanbieter.
Bemerkenswert ist der Kurswechsel auch deshalb, weil die Sparkassen noch vor drei Jahren den Krypto-Handel strikt abgelehnt hatten. Der neue Schritt erfolgt nicht aus purer Innovationsfreude, sondern vor dem Hintergrund regulatorischer Klarheit durch die europäische MiCAR-Verordnung. Diese schafft einen einheitlichen Rahmen für Kryptodienstleister in der EU – ein entscheidender Hebel, um institutionelle Akteure wie die Sparkassen zur Teilnahme zu bewegen.
Auch die Genobanken zeigen sich angriffslustig: Unter technischer Kooperation mit Atruvia und der Börse Stuttgart ist ein Markteintritt in diesen Tagen geplant. Für die konservative deutsche Bankenlandschaft ist das ein Paradigmenwechsel. Zwar mahnt der DSGV weiterhin zur Vorsicht und betont, Bitcoin sei eine hochspekulative Anlage – dennoch lässt sich die Richtung nicht mehr umkehren.
Für den Bitcoin-Markt ist das ein starkes Signal: Wenn große, vertrauenswürdige Institute wie die Sparkassen in den Handel einsteigen, steigen Akzeptanz, Liquidität und Sichtbarkeit enorm. Besonders in der Schweiz dürfte man diese Entwicklung mit Interesse verfolgen, denn deutsche Banken haben als Schwergewichte nicht nur wirtschaftlich, sondern auch psychologisch Einfluss auf die gesamte Eurozone. Ihr Eintritt könnte andere Institute zur Nachahmung motivieren – und eine neue Phase institutionalisierter Bitcoin-Adoption einläuten.
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