Die größte Geldfälschung der Geschichte: Hitlers geheimer Plan gegen England
Während des Zweiten Weltkriegs war die Kriegsführung nicht nur auf Schlachtfeldern präsent, sondern auch in den Schatten der Geheimdienste. Eine besonders perfide Form wirtschaftlicher Kriegsführung nahm unter Adolf Hitler Gestalt an: die Operation Bernhard. Das Ziel war ebenso simpel wie teuflisch – das britische Pfund Sterling in den Abgrund zu stürzen, indem man es in riesigen Mengen fälschte.
Im Jahr 1942 gab Hitler persönlich grünes Licht für dieses ambitionierte Vorhaben. Die Idee war nicht neu. Schon zuvor hatten Strategen der SS und der Reichsbank darüber nachgedacht, wie man die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs durch eine Währungskrise schwächen könnte. Aber unter der Leitung von SS-Sturmbannführer Bernhard Krüger – Namensgeber der Operation – nahm der Plan konkrete Form an. In einem abgelegenen Teil des Konzentrationslagers Sachsenhausen wurde eine geheime Fälscherwerkstatt eingerichtet.
Die Nazis zwangen rund 140 jüdische Häftlinge, viele davon Druckexperten, Buchhalter und Grafiker, zur Teilnahme. Unter unmenschlichen Bedingungen produzierten sie gefälschte Banknoten in nie dagewesener Qualität. Die Fälschungen waren so überzeugend, dass selbst Experten sie kaum von echten Noten unterscheiden konnten. Vor allem 5-, 10-, 20- und 50-Pfund-Scheine wurden in millionenfacher Stückzahl reproduziert.
Ziel war es, diese Falschgeldflut in das britische Finanzsystem einzuschleusen, um eine Inflation auszulösen, das Vertrauen in das Pfund zu erschüttern und somit die britische Kriegswirtschaft massiv zu schwächen. Einige Noten wurden tatsächlich über neutrale Länder wie die Schweiz in Umlauf gebracht, andere dienten der Finanzierung von SS-Operationen im Ausland. Eine großangelegte Abwurftaktik über britischem Gebiet – wie sie ursprünglich geplant war – wurde jedoch nie realisiert.
1945 wurde die Operation abrupt beendet, als die Alliierten vorrückten. Die Fälscherwerkstatt wurde aufgelöst, die Beteiligten nach Ebensee ins KZ-Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen verlegt. Viele überlebten den Krieg, einige berichteten später über die erstaunlichen Details des Projekts. Tonnen von gefälschten Pfundnoten wurden nach Kriegsende aus dem Toplitzsee in Österreich geborgen – ein geheimnisvoller Ort, der bis heute Schatzsucher anzieht.
Die Operation Bernhard gilt als der größte bekannte Fälschungsversuch staatlicher Seite in der Geschichte. Sie zeugt von der Skrupellosigkeit des NS-Regimes, aber auch vom Einfallsreichtum in einem totalen Krieg, in dem jedes Mittel recht war – selbst die wirtschaftliche Sabotage durch perfekte Imitationen einer gegnerischen Währung.
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