Heute hat die Europäische Kommission ihre neue EU-Startup- und Scale-up-Strategie vorgestellt: „Choose Europe to Start and Scale“. Ziel ist es, Europa zum besten Ort der Welt zu machen, um technologiegetriebene Unternehmen zu gründen und großzuziehen – und das mit einer Mischung aus regulatorischer Erneuerung, besserem Zugang zu Kapital und gezielten Talente-Programmen.
Eine Zukunft für Innovation und Wachstum
Die EU erkennt in Startups und Scaleups zentrale Triebkräfte für Innovation, nachhaltiges Wachstum und hochwertige Arbeitsplätze. Die neue Strategie soll die Grundlage schaffen für mehr europäische Unicorns – also Startups mit Milliardenbewertung – und Centaurs mit Bewertungen über 100 Millionen Euro.
Laut Kommission gibt es aktuell rund 35.000 Startups und 3.400 wachstumsstarke Tech-Unternehmen in der EU. Sie sind entscheidend, um Europas technologische Souveränität zu sichern, kritische Abhängigkeiten zu reduzieren und Innovationen in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Biotechnologie, Quantentechnologien und erneuerbare Energien zu beschleunigen.
Highlights der Strategie
📜 Innovation durch bessere Regulierung
Ein europäisches 28. Regime soll einheitliche Regelungen schaffen, insbesondere bei Insolvenz-, Steuer- und Arbeitsrecht. Die European Business Wallet soll eine digitale Identität für alle Wirtschaftsakteure bieten – für einen nahtlosen Austausch mit Behörden. Die kommende European Innovation Act wird unter anderem regulatorische Sandboxes fördern, also Testumgebungen für neue Technologien.
💶 Zugang zu Kapital erleichtern
Ein neuer Scaleup Europe Fund wird aufgebaut, um das Finanzierungsdefizit für Deep-Tech-Firmen zu schließen. Ergänzt wird das durch die European Innovation Investment Pact, die große institutionelle Investoren dazu bringen soll, gezielt in europäische Fonds und Startups zu investieren. Der European Innovation Council soll gleichzeitig ausgebaut und vereinfacht werden.
🌍 Von der Uni zum Unicorn
Die Initiative Lab to Unicorn will Universitätsökosysteme besser vernetzen und Spin-offs erleichtern. Ein neuer Blueprint regelt Lizenzen, Umsatzbeteiligungen und Aktienoptionen zwischen Forschungseinrichtungen und Gründern.
🧠 Talente fördern und halten
Mit der Blue Carpet Initiative setzt die EU gezielt auf unternehmerische Bildung, attraktive Mitarbeiterbeteiligungen und einfachere Visa-Regelungen für Nicht-EU-Gründer. Die Förderung von Remote-Arbeit und ein neues Visa-Paket sollen den Zugang zu Talenten vereinfachen – auch über EU-Grenzen hinaus.
🏗️ Infrastruktur und Netzwerke zugänglich machen
Ein Charter of Access wird den Zugang zu europäischen Technologie- und Forschungseinrichtungen vereinheitlichen und Startups auf Augenhöhe mit etablierten Industrien bringen. Eine zentrale Plattform soll künftig den Zugang zu Fördermitteln, Netzwerken und Services digital vereinfachen.
Fazit: Der Ruf nach Europa
Mit der Strategie „Choose Europe to Start and Scale“ positioniert sich die EU als global wettbewerbsfähiges Ökosystem für Gründungen. Der Fokus liegt auf Vereinfachung, Finanzierung, Internationalisierung, Talentbindung – und dem festen politischen Willen, Innovation zur europäischen Stärke zu machen. Es ist der Versuch, nicht nur neue Firmen zu schaffen, sondern ein neues Narrativ: Europa als Startup-Kontinent.
Quelle / PDF:
