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Eine Analyse der Verknappung am Markt – Bitcoin Switzerland News

Die Bestände an Bitcoin (BTC) auf Kryptobörsen und Over-the-Counter (OTC) Desks sinken, während gleichzeitig die Nachfrage – insbesondere von institutionellen Anlegern – stark zunimmt. Das Konzept eines „Supply Shocks“ wird daher in Marktkreisen immer häufiger diskutiert. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, wie real ist das Phänomen und was bedeutet es für Anleger?

Was sind die aktuellen Beobachtungen?

 

Es gibt mehrere Indikatoren, die auf eine zunehmende Verknappung am Bitcoin-Markt hindeuten:

  • Sinkende Exchange-Reserven: Die Menge an Bitcoin, die auf zentralisierten Börsen gehalten wird, hat ein Mehrjahrestief erreicht. Laut Analysen von Glassnode sind weniger als 15 % aller im Umlauf befindlichen BTC auf Börsen verfügbar – der niedrigste Stand seit 2018. Dies schränkt das sofort verfügbare Angebot für kurzfristige Käufer und Verkäufer erheblich ein.
  • Rückgang bei OTC-Desks: Auch OTC-Desks, die große Transaktionen außerhalb der öffentlichen Börsen abwickeln, verzeichnen erhebliche Rückgänge in ihren Beständen. Berichten zufolge sind die Reserven seit 2021 um mehr als 75 % gesunken, was auf eine massive Absorptionswelle durch Großkäufer hindeutet.
  • Steigende institutionelle Nachfrage: Die wachsende Popularität von Spot-Bitcoin-ETFs und die Entscheidung von Unternehmen, Bitcoin als Bilanzreserve zu halten („treasury buys“), treiben die Nachfrage massiv an. Große Akteure entziehen dem Markt kontinuierlich eine erhebliche Menge an BTC.
  • Verhalten von Langzeit-Haltern: Long-Term Holders (LBH) oder auch HODLer ziehen ihre Coins zunehmend von Börsen ab und lagern sie in sogenannten Cold Storages. Dieses Verhalten signalisiert eine langfristige Überzeugung und reduziert zusätzlich das kurzfristig verfügbare Angebot.

Diese Faktoren führen zu einer sinkenden Liquidität. Weniger verfügbare BTC-Bestände auf Börsen gepaart mit einer hohen Nachfrage können dazu führen, dass selbst kleine Nachfrageimpulse überproportionale Preisbewegungen auslösen.

Ist der Supply Shock bereits eingetreten?

Nicht alle Experten sind sich einig, dass wir bereits in einem vollwertigen Supply Shock stecken. Es gibt differenzierte Betrachtungen, die Vorsicht gebieten:

  • Mangelnde Liquidität vs. Supply Shock: Das bloße Absinken der Bitcoin-Reserven auf Börsen ist nicht der einzige Indikator. Analysten von Glassnode weisen darauf hin, dass die Gesamtmenge der wirklich liquiden Coins eine komplexere Dynamik hat. Es ist entscheidend, wie und warum BTC zwischen Wallets verschoben werden und welche Rolle OTC-Märkte tatsächlich spielen.
  • Nachfragedynamik: Ein echter Verknappungseffekt tritt erst dann ein, wenn die Nachfrage nicht nur kurzfristig steigt, sondern konstant und stark genug ist, um die reduzierte Liquidität über einen längeren Zeitraum zu belasten.
  • Angebot vs. Nachfrage: Der Effekt verstärkt sich, wenn die Rate, mit der neue Bitcoin durch das Mining ins System kommen, geringer ist als die Menge, die von Langzeit-Haltern und Institutionen vom Markt absorbiert wird.

Was bedeutet das für Anleger?

Wenn Sie davon ausgehen, dass ein Supply Shock real oder kurz bevorstehend ist, könnten Sie folgende Strategien in Betracht ziehen:

  • Langfristige Positionierung: Halten Sie Ihre Coins nicht auf Börsen, sondern in eigenen Wallets oder Cold Storage. Dies schützt Sie vor kurzfristigem Verkaufsdruck und gibt Ihnen mehr Kontrolle über Ihre Vermögenswerte.
  • Beobachtung von Liquiditätsindikatoren: Bleiben Sie über Daten wie Exchange-Reserven, OTC-Bestände und ETF-Zuflüsse auf dem Laufenden. Diese Indikatoren können frühzeitig auf eine zunehmende Verknappung hinweisen.
  • Umgang mit Volatilität: In Phasen hoher Illiquidität können Kursschwankungen heftig sein – sowohl nach oben als auch nach unten. Ein solides Risikomanagement ist daher unerlässlich.
  • Strategische Diversifizierung: Prüfen Sie, ob es sich lohnt, frühzeitig einzusteigen, aber seien Sie bereit, kurzfristige Volatilität zu akzeptieren.

Fazit

Es gibt starke und fundierte Hinweise darauf, dass ein Supply Shock im Bitcoin-Markt entweder bereits im Gange ist oder unmittelbar bevorsteht. Die sinkenden Reserven auf Börsen und OTC-Desks sowie die zunehmende Akkumulation durch langfristige Halter und Institutionen sprechen eine klare Sprache. Jedoch bleibt die finale Ausprägung eines vollständigen Supply Shocks abzuwarten, da die Marktdynamik komplexer ist als nur die Menge der verfügbaren Coins.

Quellen

  • Glassnode: Daten und Analyse zu Exchange-Reserven und Liquidität.
  • Cointelegraph: Artikel „Bitcoin demand shock to ‘uncork’ BTC price as OTC desks run dry“ und „Less than 15 % Bitcoin left on crypto exchanges signals ‘supply problem’“.
  • AInvest & Coin World: Berichte über den Rückgang der OTC-Reserven.
  • TradingView: Technische Analysen und Kommentare zur Marktdynamik.

Liquidität: Können den Bitcoin-Börsen die Bitcoins ausgehen?




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