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Können bei einem Bullrun den Bitcoin-Börsen die Bitcoins ausgehen? – Bitcoin Switzerland News

Ein neuer Bullrun steht bevor – oder hat bereits begonnen, je nach Sichtweise. Die Kurse steigen, Anleger strömen in Scharen auf die Märkte, und plötzlich stellt sich eine paradoxe Frage: Können den Bitcoin-Börsen inmitten des Booms tatsächlich die Bitcoins ausgehen?

So seltsam es klingt, ja – das ist möglich. Zwar existieren rund 21 Millionen Bitcoins, aber nur ein Bruchteil davon ist überhaupt auf Handelsplattformen verfügbar. Laut Daten von Glassnode liegt der Großteil der Coins in Cold Wallets oder wird von Langzeitinvestoren (sogenannten HODLern) gehalten. Diese geben ihre Bestände auch bei starken Kursgewinnen oft nicht her – aus Überzeugung, Gier oder langfristigem Kalkül.

Charging Bull-Version in Chongqing, China, eine Hommage an Arturo Di Modica’s Charging Bull in New York.

Im Frühjahr 2021 und auch im Herbst 2020 gab es bereits Situationen, in denen die verfügbaren Reserven der Börsen rapide sanken. Käufer standen Schlange, aber das Angebot schrumpfte. Der Effekt: Noch stärkere Preisanstiege. Wenn die Nachfrage explodiert, aber niemand verkaufen will, entsteht eine Liquiditätsklemme – und diese kann die Kurse förmlich durch die Decke treiben.

Zusätzlich verschärft sich das Problem durch institutionelle Investoren, die ganze Tranchen an Bitcoin kaufen und diese anschließend von den Börsen abziehen, um sie sicher zu lagern. Auch ETFs, wie der US-amerikanische Spot-Bitcoin-ETF, saugen Liquidität vom Markt. Selbst Mining-Unternehmen halten oft ihre frisch erzeugten Coins, statt sie zu verkaufen.

Technisch betrachtet können Börsen in solchen Phasen nicht „ausverkauft“ sein wie ein Supermarktregal. Sie könnten theoretisch weiterhin Kaufaufträge entgegennehmen – aber eben nur zu deutlich höheren Preisen, wenn niemand zum bisherigen Kurs verkaufen will. Damit wird jeder neue Käufer zum Preistreiber. Wer spät kommt, zahlt drauf.

Ein Bullrun mit leergekauften Börsen ist also kein Märchen, sondern ein realer Engpassmechanismus in einem Markt mit begrenztem Angebot. Für Trader ist das eine Chance – für Späteinsteiger womöglich ein teures Spiel. Und für die Börsen? Ein Luxusproblem.

 

 

 




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