Die Bezahl-App TWINT hat offiziell den Dialog gestartet, um ihre Plattform künftig für digitale Anwendungen wie Stablecoins, tokenisierte Einlagen und elektronische Identität (E-ID) zu öffnen. Mit über sechs Millionen aktiven Nutzerinnen und Nutzern sowie 770 Millionen Transaktionen pro Jahr gilt TWINT als führendes Unternehmen für Alltagszahlungen in der Schweiz.
Die Initiative soll Innovation, Souveränität und Resilienz des Schweizer Finanzsystems stärken. Anbieter regulierter digitaler Währungen oder Entwickler von E-ID-Lösungen können künftig die TWINT-Infrastruktur nutzen. CEO Markus Kilb betont, dass TWINT so sichere, einfache und innovative Zahlungslösungen bereitstellen will und gleichzeitig die digitale Souveränität der Schweiz im Alltag fördert.
Die Öffnung der Plattform erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Schweiz die Einführung der E-ID vorantreibt und über Stablecoins diskutiert. Stablecoins sind digitale Vermögenswerte, die an Fiatwährungen wie den Schweizer Franken oder den US-Dollar gekoppelt sind. Bereits 2024 überstieg ihr Transaktionsvolumen das von Visa oder Mastercard. Der regulatorische Rahmen hat sich in den letzten Jahren von Skepsis zu klaren Regeln entwickelt: Die EU-MiCA-Verordnung, Gesetze in Hongkong, Singapur, Großbritannien und der US-amerikanische GENIUS Act 2025 schaffen Rechtssicherheit für Stablecoins, fördern institutionelle Nutzung und neue Finanzprodukte. Gleichzeitig könnten steigende Regulierungsanforderungen kleinere Anbieter vom Markt verdrängen.
Mit diesem Schritt signalisiert TWINT, dass etablierte Zahlungsanbieter Blockchain-basierte Lösungen integrieren müssen, um Marktanteile zu sichern, und markiert damit einen weiteren Meilenstein auf dem Weg in die digitale Finanzwelt der Schweiz.
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