Wird Bitcoin in Europa bald verboten? Die EU-Richtlinie mit Sprengkraft
Ein aktueller Vorschlag des Europäischen Datenschutzausschusses (EDPB) sorgt für Aufregung in der Krypto-Welt: Eine neue Richtlinie zur Verarbeitung personenbezogener Daten könnte das Fundament von Bitcoin ins Wanken bringen. Die Regelungen zielen auf nichts Geringeres ab als die technische Architektur von Blockchain-Netzwerken selbst – mit potenziell fatalen Folgen.
Kernpunkt des Entwurfs ist die geplante Einstufung privater Schlüssel als personenbezogene Daten. Das klingt zunächst abstrakt, hat aber weitreichende Konsequenzen. Denn laut der Datenschutzlogik der EU müssen personenbezogene Daten unter bestimmten Bedingungen gelöscht werden können. Die Blockchain ist jedoch darauf ausgelegt, unveränderlich zu sein – ein Prinzip, das mit der angestrebten Löschpflicht unvereinbar ist.
Die Richtlinie argumentiert dennoch, dass eine „technische Unmöglichkeit“ kein legitimer Einwand sei. Wenn bestimmte Inhalte nicht gelöscht werden können, müsse im Zweifel die gesamte Blockchain entfernt werden – samt aller Kopien auf Knotenpunkten, Servern oder bei Dritten. Eine Forderung, die einer digitalen Abrissbirne gleichkommt.
Damit steht nicht nur Bitcoin, sondern die gesamte europäische Krypto-Industrie vor einer existenziellen Bedrohung. Innovation, technologische Souveränität und wirtschaftliches Potenzial geraten ins Hintertreffen – während andere Weltregionen längst eigene Standards setzen und Investitionen anziehen.
Derzeit ist es noch möglich bis heute Mitternacht, Feedback zu diesem Richtlinienentwurf einzureichen. Wer sich für die Zukunft von Blockchain-Technologien in Europa einsetzt, sollte die Gelegenheit nutzen, um fundierte Rückmeldungen an die EU zu geben. Denn der aktuelle Kurs könnte nicht weniger bedeuten als ein Verbot der weltweit wichtigsten Kryptowährung durch die Hintertür.