Stablecoin-Regulierung und ihre Tragweite – Bitcoin Switzerland News
Mit dem GENIUS Act of 2025 – genauer: dem Gesetzesentwurf S. 919 – hat der US-Senat einen bedeutenden Schritt zur Regulierung sogenannter Stablecoins unternommen. Diese digitale Währungsform, die ihren Wert meist an den US-Dollar koppelt, soll durch das neue Gesetz klar definiert, sicherer und transparenter gemacht werden. Was genau hinter dem „Guaranteed Electronic Dollar Infrastructure for Users and Stablecoins“ (GENIUS) steckt, analysiert der Bericht des Congressional Research Service (CRS) vom 19. Mai 2025.
Zielsetzung: Vertrauen und Stabilität schaffen
Das Hauptziel des GENIUS Acts ist es, eine föderale Grundlage für die Ausgabe und Nutzung von Stablecoins zu schaffen. Der Gesetzgeber reagiert damit auf das rapide Wachstum dieses Marktsegments und auf regulatorische Lücken, die durch unterschiedliche Vorgehensweisen einzelner Bundesstaaten entstanden sind. Der GENIUS Act erkennt Stablecoins nun offiziell als elektronische Dollar-Repräsentationen an, sofern sie bestimmte Anforderungen erfüllen.
Kerninhalte des GENIUS Acts
Der GENIUS Act verpflichtet Stablecoin-Emittenten zu einer vollständigen Deckung ihrer digitalen Währung mit gesetzlichen Zahlungsmitteln oder gleichwertigen liquiden Reserven. Zudem müssen sich Emittenten bei einer föderalen Aufsichtsbehörde registrieren – sei es bei der Federal Reserve, dem Office of the Comptroller of the Currency (OCC) oder der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC).
Ein zentrales Anliegen ist auch der Verbraucherschutz. Der Act sieht klare Offenlegungspflichten vor, etwa zur Art der Reservehaltung und zur Rücktauschgarantie. Dies soll verhindern, dass Nutzer durch unklare Geschäftsmodelle oder mangelnde Rücklagen geschädigt werden, wie es bei vergangenen Stablecoin-Kollapsen der Fall war.
Verhältnis zu anderen Gesetzentwürfen
Der GENIUS Act (S. 919) ergänzt frühere Initiativen wie S. 1582, die sich bereits mit digitalen Zahlungsinfrastrukturen befassten. Im Unterschied zu rein technologischen Gesetzen legt der GENIUS Act den Fokus stärker auf wirtschaftliche Sicherheit und geldpolitische Integration von Stablecoins. Kritiker bemängeln zwar die starke Rolle föderaler Behörden, Befürworter sehen darin jedoch einen dringend notwendigen Ordnungsrahmen.
Bedeutung für den Kryptomarkt
Mit dem GENIUS Act wird die Rolle von Stablecoins im US-Finanzsystem grundlegend neu definiert. Anbieter wie Circle (USDC) oder Tether (USDT) müssen sich auf eine stärkere Regulierung und Überwachung einstellen – profitieren dafür aber von mehr Rechtssicherheit und institutionellem Vertrauen. Langfristig könnte der GENIUS Act den Weg ebnen für eine breitere Akzeptanz digitaler Dollar-Token im Zahlungsverkehr, bei internationalen Transfers und im dezentralen Finanzwesen (DeFi).
Fazit
Der GENIUS Act ist ein Meilenstein für die amerikanische Krypto-Gesetzgebung. Er schafft eine solide Basis für die Entwicklung von Stablecoins, ohne deren Innovationspotenzial zu blockieren. Gerade im globalen Wettbewerb um die digitale Finanzarchitektur sendet das Gesetz ein klares Signal: Die USA wollen den Markt nicht verbieten, sondern gestalten – und das auf strukturierte, föderal abgestimmte Weise.
JUST IN: US-Senat verabschiedet GENIUS Act – Stablecoin-Regulierung rückt näher