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Warum Trumps Zölle mehr über die Wirtschaft verraten als über China oder Europa

In den letzten Wochen wurde viel über Trumps Zölle und Handelsstrategien gesprochen. Es gibt viele Fragen, ob es sich um einen klassischen Handelskrieg handelt oder ob diese Zölle als Wahlstrategie dienen. Doch die Wahrheit ist: Es geht nicht um China oder Europa. Es geht um etwas viel Größeres – und zwar darum, die US-Wirtschaft zu stabilisieren.

Die Situation der US-Staatsanleihen

Die US-Regierung steht vor einem großen Problem: Sie muss in den kommenden Jahren mehr als 9 Billionen Dollar an Staatsanleihen refinanzieren. Diese Anleihen wurden zu Zeiten mit sehr niedrigen Zinsen ausgegeben, und heute müssen sie zu höheren Zinssätzen umgeschuldet werden. Der Zinssatz für 10-jährige US-Staatsanleihen liegt momentan bei fast 4,20% – viel höher als in den Jahren mit den niedrigen Zinsen.

Warum ist das so wichtig? Jeder Punkt, den der Zinssatz gesenkt werden kann, bedeutet eine enorme Menge an gesparten Zinsen für die US-Regierung. Diese Zinsen steigen, je länger die Anleihen laufen, was die Verschuldung weiter verschärfen würde. Daher ist es entscheidend, die Zinsen zu senken, und das geht nur, wenn die Wirtschaft langsamer wächst.

Wie Zölle die Wirtschaft bremsen

Dies führt zu den Zöllen. Auf den ersten Blick scheinen Zölle eine protektionistische Maßnahme zu sein – ein Versuch, die heimische Wirtschaft vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. Doch was, wenn diese Zölle absichtlich so gestaltet sind, dass sie das Wirtschaftswachstum bremsen? Es ist kein Zufall, dass die US-Regierung Maßnahmen ergreift, die das Wachstum der Wirtschaft verlangsamen könnten.

Zölle können inflationär wirken, was kurzfristig nachteilig für die Wirtschaft ist. Aber das Ziel hier ist ein anderes: Eine langsame Wirtschaft führt zu weniger Inflation und geringerem Bedarf an Kapital. Das bedeutet, dass auch die Zinsen für Anleihen sinken – genau das, was die Regierung benötigt, um die riesigen Schulden zu refinanzieren.

Der große Plan

Was derzeit zu beobachten ist, scheint Teil eines größeren Plans zu sein:

  1. Die Wirtschaft wird absichtlich verlangsamt.

  2. Dadurch können die US-Staatsanleihen zu günstigeren Konditionen refinanziert werden.

  3. Sobald die Schulden umgeschuldet sind und die Zinsen sinken, kann die Regierung wieder in den „Stimulus-Modus“ wechseln, die Wirtschaft ankurbeln und die Geldschleusen wieder öffnen.

Dieser Plan ist nicht neu. Ähnliche Strategien wurden bereits in den Jahren 2020 und 2021 umgesetzt, als massive Konjunkturprogramme die Wirtschaft ankurbelten und die Zinsen auf Null gesenkt wurden. Doch diesmal wird dies erst geschehen, wenn der Refinanzierungszyklus abgeschlossen ist und die Zinsen stabiler sind.

Was das für die Märkte bedeutet

Das bedeutet für die Märkte, dass sich eine Zeit der engen Liquidität abzeichnet. Die US-Notenbank wird weiterhin ihre Bilanz reduzieren, und viele risikobehaftete Investitionen, besonders in den Bereichen Technologie und Kryptowährungen, werden voraussichtlich ruhig bleiben.

Wenn also jemand sagt, Trump starte „einen Handelskrieg“, sollte diese Sichtweise überdacht werden. Was wirklich passiert, ist, dass ein „Renditekrieg“ geführt wird – und dieser ist entscheidend für die Zukunft der US-Wirtschaft.

Für die Marktbeobachter: Es lohnt sich, die 10-jährige US-Staatsanleihen-Rendite im Auge zu behalten. Dort wird die wahre Geschichte geschrieben.

Quelle:




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